Spricht man mit den Einheimischen über ihr Leben in San Marco di Castellabate sagen sie: „Hier ist nichts los!“. Wir Stadtmenschen finden das hingegen wunderbar.
So ist die allseits propagierte Entschleunigung in dem kleinen Fischerort am Meeresnaturpark Licosa nicht nur eine hohle Phrase. Sie ist Teil des alltäglichen (Touristen-)Lebens.
Zwischen San Marco di Castellabate und der Punta Licosa
Südlich von San Marco di Castellabate erstreckt sich das Meeresschutzgebiet Punta Licosa. Landschaftlich ist es eines der schönsten Ecken des Cilento. Ihm haften heldenhafte Legenden rund um die Sirenen und den Seefahrer Odysseus an. Heute verleiht ein echter Prinz der Landspitze Glanz und Gloria, denn es ist das Reich des Principe di Belmonte.
Davon unbeeindruckt, ist die Punta Licosa für die Einwohner von San Marco di Castellabate hauptsächlich Ausflugsziel Nummer 1, wenn sie nach dem üppigen Sonntagsmahl bei Muttern oder Großmuttern due passi, sprich einen Spaziergang, machen wollen.
So flanieren sie gemütlich vom Hafen zum Prinzen und zurück. Diese Strecke eignet sich übrigens auch besonders gut für das Fahrrad.
Die Jugend von San Marco di Castellabate zieht es hingegen eher in die andere Richtung. Im nördlich angrenzenden Santa Maria di Castellabate finden sie Bars, Eisdielen, Geschäfte und eine ziemlich lange Promenade, um zu sehen und gesehen zu werden.
Allein der Fußweg entlang des Meeres, unter Pinien, und auf einem befestigten Weg am Strand hat seinen Reiz.
Meeresprozession und Patronatsfest von San Marco di Castellabate
San Marco heißt der Patron, der dem Ort seinen Namen schenkte. Ihm sind die San Marchesi nach eigenem Bekunden treu ergeben. Und so widmen sie ihm alljährlich ein mehrtägiges Fest, das den gesamten Ort involviert. Es werden Konzerte veranstaltet, es wird gegessen und getrunken.
Den Höhepunkt erreicht das Patronatsfest am 25. April, wenn der Heilige Marco von den Fischern zur Punta Licosa gebracht wird. Die Meeresprozession ist ein wunderschönes wie tief berührendes Schauspiel.
Es erinnert auch daran, was San Marco di Castellabate in seinem Kern ist. Ein traditionelles Fischerdorf, dessen Herz seit jeher der Hafen ist. Bereits Griechen und Römer gingen mit ihren Schiffen in der wunderschönen Bucht an Land.
Kulinarisches San Marco di Castellabate
Was trägt mehr zum (entschleunigten) Wohlbefinden bei als gutes Essen? Obwohl San Marco di Castellabate so klein ist, findet man hier immer ein Restaurant das geöffnet ist. Sei es „Quasi in Porto“ am Hafen oder „Ristorante K“ oberhalb der Piazza. Der kulinarische Genuss kommt in San Marco nie zu kurz.
Eine einzigartige Location, kombiniert mit frischer und lokaler Küche, bietet das Restaurant „Su“. Es befindet sich auf der Dachterrasse des Hotel Antonietta, das ebenfalls auf der Piazza ansässig ist.
Leider sind die Öffnungszeiten an die des Hotels gebunden (April bis Oktober), doch lohnt sich der Besuch allein aufgrund der Aussicht. Der 360-Grad-Blick wandert von Meer, zu Hügeln, zum Bergdorf Castellabate bis hin zum gegenüberliegenden Kirchturm.
Bio-Bar Zagreus
Flavio Gioia von Caffè Gioia war der Erste, der uns von der Zagreus-Bar erzählte. Schließlich entdeckten wir sie auf einem abendlichen Streifzug durch San Marco di Castellabate selbst und trafen gleich einige stadtbekannte Gesichter.
Bar-Besitzer Simone ist nämlich nicht nur eine sehr angenehme und angesehene Person. Er setzt in seiner beachtlichen Wein- und Kaffeeauswahl auch voll und ganz auf Bioqualität.
Zur Aperitifzeit zwischen ca. 18 und 20 Uhr gibt es dazu leckere Stuzzichini (Häppchen), die ein anschließendes Abendessen fast überflüssig werden lassen.
Lassen wir mit einem leckeren Wein der Entschleunigung nun also ihren wohlverdienten Lauf… P.S. Dienstag ist Ruhetag!
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